Magery sprüht etwas, das wie frisches Sperma riecht und sich auch so anfühlt. Ist aber Latex, sagt sie. Sie klebt ein paar Fusseln Klopapier drauf und bespritzt und tupft alles reichlich mit Filmblut. Dauert gar nicht lange und tut auch nicht weh. Trotzdem zieht es plötzlich in der Rechten. Phantomschmerz. Kein Wunder, mein rechtes Handgelenk sieht jetzt aus, als wäre dort gerade eine Kugel eingeschlagen. Hautfetzen stehen ab, überall ist Blut. Ein paar Stunden später gehe ich damit durch Bottrop und fahre mit der S-Bahn nach Essen. Ich genieße die Blicke der Anderen. Irgendwann prokel ich alles wieder ab. Bisschen Wasser drauf, und fertig. Ganz einfach.
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Autsch!
Doch jetzt sehen wir auf der Bühne Mark Patton. Doch was der dort verloren hat, weiß wohl niemand so richtig. Er war mal Schauspieler und ist durch eine Rolle in „A Nightmare on Elm Street 2“ von 1985 bekannt. Sonst nichts. Deshalb wirkt er irgendwie wie der alternde Diskostar Harpo, der noch immer auf Bierfesten unverdrossen sein „Movie Star“ singt. Was soll man den noch fragen, fragen wir uns. Doch wir fragen es nicht laut.
Wir räumen später ein Interview mit der japanischen Schauspielerin Asami ab (demnächst auf diesem Kanal zu lesen) und trollen uns irgendwann von dannen.
Doch der wahre Horror beginnt mit der Rückfahrt. Kurz vor Essen turnt ein vermutlicher Selbstmörder allzu nahe an den Gleisen herum. Daraufhin leitet die Bahn die Züge um Essen herum, und wir stehen trostlos auf dem Essener Bahnsteig. Später irgendwann erreichen wir Hamburg – anderthalb Stunden verspätet.
Ted Raimi hat Recht: Der echte Horror passiert in der Wirklichkeit. Eine schockierende Wahrheit. Danke, Deutsche Bahn.